Der VDMK, der Verband der Münchner Kulturveranstalter e.V., zieht ein Jahr nach Beginn des ersten Corona-Lockdowns ein Resumée. Eigentlich ist ein Jubiläum ein Grund zum Feiern. Das einjährige Jubiläum am 16. März 2021 ist eher das Gegenteil. Einen Ort und Grund zum Feiern gibt es nicht. Denn seit einem ganzen Jahr ist es nun still geworden in Deutschland: es finden keine Konzerte mehr statt, Clubs, Hallen und Kulturzentren sind geschlossen. Bereits am 13. März 2020 haben viele Spielstätten und Clubs ihre Türen geschlossen, um Besucher vor dem ausbreitenden Virus zu schützen. Seit dem wurde viel Zeit und Geld in Hygienekonzepte, Open Air-Pläne und Öffnungskonzepte gesteckt. Doch jetzt, ein Jahr später, sind die meisten Bereiche der Kultur- und Veranstaltungsbranche immer noch im Corona-Schlaf.
Keine Gitarren und keine Drums sind mehr zu hören, die Fans können nicht mehr jubeln, mitsingen und tanzen. Die Kulturveranstalter*innen haben die Auflagen der Regierung zum Teil nicht nur erfüllt, sondern sogar strenger umgesetzt als nötig. Eine erste Lockerung gab es im Sommer 2020 dank erster Lockerungen und diverser Hilfsmaßnahmen. Trotzdem verhinderten die starken Einschränkungen der Besucherkapazitäten eine wirtschaftliche Machbarkeit der Events. Die Lage innerhalb der letzten zwölf Monate wurde von Woche zu Woche angespannter und die Geldreserven täglich weniger.
Vor dem Hintergrund all dieser, Unsicherheit schaffenden, Umstände rief der Verband der Münchner Kulturveranstalter e.V. (VDMK) bereits am 07. Juli 2020 zur Aktion „Ohne uns ist’s still“ auf. Die vielbeachtete Plakataktion mit rund 100 Vertreter*innen der Branche wirkt bis heute nach. Mittlerweile wurde die Aktion deutschlandweit in fast 50 Städten unter dem Titel „Kulturgesichter“ aufgegriffen und zeigt über 5.000 Kulturgesichter aus allen Bereichen der Branche.
Die, aus der Aktion entstandene, Energie möchte der VDMK nutzen, um nochmals auf die Situation der Kulturschaffenden aufmerksam zu machen und Bilanz zu ziehen.
Ein Punkt, um den in Bayern seit dem letzten Jahr viel gekämpft wurde, scheint nun allerdings in der Politik angekommen zu sein. Vor kurzem veröffentlichte das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die Mitteilung, dass die geplanten Öffnungen für Opern, Theater und Konzertsäle nun nicht mehr an eine Besucherhöchstgrenze gekoppelt sind, sondern diese, abhängig vom Infektionsgeschehen und den Hygienekonzepten, an die Saal-Kapazität angepasst werden. Damit können in München auch größere Räume, wie der Gasteig, der Nockherberg oder die Olympiahalle wieder mit mehr Gästen planen.
Was jedoch noch immer fehlt ist eine Übernahme der Risiken, die unsere Veranstalter*innen eingehen, wenn sie für den kommenden Neustart planen. So kann es hoffentlich bald wieder einen Ort und einen Grund zum Feiern und Kultur-Genießen geben.
[…] VDMK, Verband der Münchener Kulturveranstalter e.V., fordert zusammen mit anderen Verbänden aus Kunst, Kultur und Tourismuswirtschaft, die Politik […]