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„Bis ans Ende der Welt“ Ausstellung in der Villa Stuck

Adolf Wölfli
Skt. Adolf =Thron, = Flühe = Blume: Ditto/Schweiz/, 1917
A 9281
Bleistift und Farbstift auf Papier
28,9 x 21,8 cm
Adolf Wölfli-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern
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Die Ausstellung „Bis ans Ende der Welt und über den Rand – mit Adolf Wölfli“ berührt Themen des Mensch-Seins: Weltenschöpfung und Erlösung, Vision und Utopie, Missbrauch und Versöhnung, Sinn und Wahnsinn. Auf mehr als 25.000 Seiten verknüpft der Künstler und Weltenschöpfer Adolf Wölfli (1864-1930) Zeichnung, Dichtung und Komposition zu einem inspirierenden Gesamtkunstwerk. Von 29. April bis 25. Juli 2021 wird die Ausstellung in der Villa Stuck in München zu sehen sein.

Auf zwei Etagen der historischen Villa Stuck wird eine Auswahl von 70 Arbeiten von Adolf Wölfli aus der Sammlung der Adolf Wölfli Stiftung, Kunstmuseum Bern, gemeinsam mit 70 Werken weiterer Weltenschöpfer präsentiert, u.a. Arbeiten von Hans (Jean) Arp, Joseph Beuys, William S. Burroughs, Valie Export, Anselm Kiefer und Constance Schwartzlin-Berberat.

Das Projekt „Bis ans Ende der Welt und über den Rand – mit Adolf Wölfli“ vereint Ausstellung, Forschung und Experiment. Es will inspirieren, verzaubern und verstören. Zugleich liegt dem Projekt eine gesellschaftspolitische Frage zugrunde – es kritisiert den Begriff „Outsider-Art“. Auch heute noch werden Künstlerinnen, die wie Adolf Wölfli in psychiatrischen Einrichtungen lebten bzw. leben, als „Outsider“ und deren Werke als „Outsider-Art“ bezeichnet.

Adolf Wölfli war Künstler und er sah sich als solcher. Kunst hat die Kraft, Gegensätze zu vereinen und Veränderungen in Gang zu setzen. Sie kann Grenzen überschreiten, ermöglicht Selbsterkenntnis und macht Kategorisierungen überflüssig. Der aktuellen politischen Diskussion zu „Inklusion“ und „Integration“ fehlt häufig die Grundlage: ein von Gleichheit geprägter Blick auf das Gegenüber.

„Bis ans Ende der Welt und über den Rand – mit Adolf Wölfli“ transportiert die Kraft der Kunst, Menschen zu berühren, eingefahrene Denkmuster zu überwinden und stellt Fragen zu Gleichheit, Freiheit und Gleichberechtigung. Es gibt keine „Outsider-Art“. Es gibt nur Kunst!

Adolf Wölfli wird 1864 in Bowil, Emmental, geboren und wächst als Waise und Verdingbub ab 1874 unter entwürdigenden Lebensbedingungen in verschiedenen Bauernfamilien auf.1890 wird er wegen versuchter Notzucht zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Aus der Haft entlassen, vereinsamt er immer mehr. Wegen erneuten Notzuchtversuchs wird Wölfli 1895 in die psychiatrische Heilanstalt Waldau bei Bern eingeliefert, wo er bis zu seinem Tod, 1930 bleibt. 1899 beginnt Wölfli zu zeichnen. Mit der Mission, das Leben und die Kunst neu zu erfinden, schafft er ein riesiges Werk, an dem er bis zu seinem Tod arbeitet.

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