Endlich können Münchner Museen und Kunstliebhaber*innen aufatmen: Ab Montag, dem 08. März sollen die Ausstellungen in München wieder öffnen. Doch was schaut man sich an, nach rund vier Monaten ohne Museen? Wir haben gesammelt:
Au rendez-vous des amis in der Pinakothek der Moderne: Klassische Moderne im Dialog mit Gegenwartskunst aus der Sammlung Goetz
Die Klassische Moderne gilt mit ihrer Vielzahl an künstlerischen Revolutionen und Stilen als Inspirationsquelle für viele nachfolgende Künstlergenerationen. Im frühen 20. Jahrhundert wurde von der Avantgarde der neue Weg bereitet. Ein Weg für freien Umgang mit Farben, Linien und Räumen mit wegweisenden Ideen für eine neue soziale Gesellschaft.
Die Ausstellung zeigt die Neupräsentation von 13 Sälen der Klassischen Moderne mit circa 140 Werken der Sammlung Moderne Kunst sowie der Stiftung Ann und Jürgen Wilde mit 80 Werken der Gegenwartskunst aus der Sammlung Götz. Exemplarisch werden die vielfältigen Impulse des frühen 20. Jahrhunderts wiedergegeben. Dabei wird der Malerei-Schwerpunkt innerhalb der Klassischen Moderne in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen um Fotografie, Skulptur, Arbeiten auf Papier sowie – teilweise erstmals ausgestellte – Bildteppiche erweitert.
Thierry Mugler: Couturissime: Eine spektakulähe Mode-Extravaganza in der Kunsthalle München
Die Kunsthalle München präsentiert erstmals in Deutschland eine Ausstellung über den französischen Modeschöpfer Thierry Mugler. Sie wurde initiiert und produziert vom Montreal Museum of Fine Arts in Kooperation mit der Maison Mugler, die das Couture-Erbe des Designers restauriert hat. Kuratiert wurde die Schau von Thierry-Maxime Loriot unter der Leitung von Nathalie Bondil, Generaldirektorin und Hauptkuratorin des Montreal Museum of Fine Arts.
Die spektakulär inszenierte Retrospektive stellt das facettenreiche Werk des visionären Couturiers, Regisseurs, Fotografen und Parfümeurs vor. Sie versammelt mehr als 150 zwischen 1977 und 2014 entstandene Haute-Couture- und Prêt-à-porter-Outfits, Bühnenkostüme und Accessoires, Videos, Fotograf en, Entwurfszeichnungen und Archivmaterialien. Etwa 100 Werke berühmter Modefotografen von Helmut Newton (1920–2004) bis David LaChapelle (*1963), die Muglers Kreationen in Szene gesetzt haben, runden die Ausstellung ab. Eine der aufregendsten Ausstellungen in München!
MUC / Schmuck: Perspektiven auf eine Privatsammlung im Münchner Stadtmuseum
Seit Ende des 19. Jahrhunderts spiel die Goldschmiedekunst in München eine zunehmend bedeutende Rolle. Bis heute leben und arbeiten hier überdurchschnittlich viele Goldschmied*innen und Schmuckkünstler*innend. Einen entscheidenden Beitrag leistete dazu die international bekannte Klasse für Schmuck und Gerät an der Akademie der Bildenden Künste.
Das Stadtmuseum hat die Ausstellung in München gemeinsam mit Student*innen der Akademie der Bildenden Künste und ihrer Professorin Katen Pontoppidan konzipiert. Anlass dazu bot der Erwerb des Münchner Stadtmuseums einer Sammlung von Schmuck, deren zeitlicher Schwerpunkt von den 1880er Jahren bis in die 1930er Jahre reicht. Es wird, mit knapp 150 Schmuckstücken, sowohl über die historischen Arbeiten und ihren Hintergrund informiert, als auch Studium, Herangehensweisen und Werke angehender Schmuckkünstler*innen von heute vorgestellt.
Lucy McKenzie – Prime Suspect im Museum Brandhorst
Lucy McKenzie ist bekannt für ihren malerischen Einsatz illusionistischer, täuschender Effekte. Sie ist eine der bemerkenswerten Künstler*innen ihrer Generation. In den letzten zwei Jahrzehnten hat McKenzie Bilder, Objekte und Motive aus einer Vielzahl historischer Momente und Kontexte herausgenommen, sie umgestaltet und neue Werke daraus geschaffen. Sie belebte die alte Tradition der Trompe-l’œil-Malerei neu – deren Bilder so überzeugend real sind, dass sie buchstäblich das „Auge täuschen“ – und benutzt sie als Mittel, um sich frühere Stile und Epochen in Kunst und Design zu eigen zu machen, sie zu kritisieren und neu zu imaginieren.
Die Ausstellung im Münchner Museum Brandhorst versammelt rund 80 Werke aus der Zeit von 1997 bis heute und bringt Beispiele aus allen bedeutenden Werkgruppen der Künstlerin zusammen.
In Hoffnung und Vorfreude auf eine baldige Wiedereröffnung der Museen haben wir in den letzten Wochen bereits über vier weitere Ausstellungen in München berichtet, die es ab Montag ebenfalls zu sehen gibt:
Michaela Eichwald im Lenbachhaus
„Bis ans Ende der Welt“ in der Villa Stuck
„Fotografie heute: Resistant Faces“ in der Pinakothek der Moderne