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Hofspielhaus: Klage gegen Theaterschließung

Klage gegen Theaterschließung - das Hofspielhaus von Außen, rot beleuchtet
Foto: Hofspielhaus

Freiheit für die Kunst: Klage gegen Theaterschließung.

Schauspielerin und Regisseurin Christiane Brammer, die vor fünf Jahren das freie, private Theater Hofspielhaus im Herzen von München gründete, beantragt heute beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof den Erlass einer einstweiligen Anordnung nach § 47 VwGO (Normenkontrollverfahren). Das Ziel: Die Bestimmung (§ 23 Nr. 2) der Achten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 30. Oktober 2020, mit der Theater, Opern, Konzerthäuser und Bühnen geschlossen werden, soll außer Vollzug gesetzt werden. Vertreten wird das Hofspielhaus durch die am Marienplatz ansässige Anwaltskanzlei Tandler & Partner.

Hofspielhaus-Leiterin Christiane Brammer: „Wir sind der Ansicht, dass die pauschale Schließung der Theater unverhältnismäßig und gleichheitswidrig ist. Kunst und Kultur sind kein überflüssiger Luxus, den man einfach lahmlegen kann. Wir haben längst ein aufwändiges und virologisch geprüftes Hygienekonzept erstellt und umgesetzt, in diesem Zuge auch die Zuschauerzahlen drastisch reduziert. Und nichts deutet darauf hin, dass die Kunst nennenswert zum Infektionsgeschehen beigetragen hat.“

Rechtsanwalt Mark Mandelbaum von Tandler & Partner ergänzt: „Das Hofspielhaus macht die Verletzung der Grundrechte geltend: des Gleichheitsrechts, der Berufsfreiheit und besonders der in Artikel 5 Absatz 3 des Grundgesetzes verbürgten Freiheit der Kunst. Die erneute Schließung trifft das Theater härter als die Gastronomie, bei der man relativ einfach zusperren und wieder aufsperren und auch liefern kann. Denn alle Veranstaltungen haben einen monatelangen Vorlauf mit Proben, Regie und nicht zuletzt Öffentlichkeitsarbeit.“ Klage gegen Theaterschließung

Das Hofspielhaus: Gründerin und Intendantin des Hofspielhauses freut sich ganz besonders, wenn wahre Herzensprojekte am Theater realisiert werden. Gerade jetzt auch in diesen schwierigen Zeiten begeisterte sie das Münchner Publikum mit einem hochkarätigen Repertoire von Oper, Operette, Musical bis hin zum Kabarett.

Foto: Hofspielhaus

Christiane Brammer studierte Gesang in Augsburg und München. Hineingeboren in eine Schauspielerfamilie, die mit einem eigenen Ensemble um die Welt reiste, ließ sie die Idee nie los, selbst ein Theater zu gründen. Im Jahre 2015 eröffnete Christiane Brammer das Hofspielhaus – mein Theater im Herzen von München. Bekannt wurde die Theaterintendantin, Regisseurin und Schauspielerin durch ihre Fernsehrollen, unter anderem im Tatort und in der Serie Die Fallers im SWR.  

3 Kommentare

  1. Eos Schopohl Eos Schopohl

    Sehr mutiges und berechtigtes Hinterfragen der kompletten Schließung der Theater im Allgemeinen und hier im Besonderen, die alle Mühen aufgebracht haben ein gutes Hygienekonzept zu entwickeln zur Sicherheit ihrer Zuschauer und Künstler, und die mit Nichten die Gefahren einer solchen Pandemie unterschätzen, dennoch die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen des 2. Lockdowns in speziellem Ausmaß in Frage stellen, insbesondere da die soziale Existenz des Theater und all seiner Künstler und Mitarbeiter auf dem Spiel steht?

  2. Roters Roters

    BRAVO!!!

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