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Fabian Kratzer Transition: Ein persönliches Gespräch über Musik

Fabian Kratzer im Aufnahmestudio: Der Musiker arbeitet konzentriert an seiner neuen Single 'Transition'. Am Flügel sitzend, mit Kopfhörern und hochwertigen Mikrofonen ausgestattet, fängt er die Magie seines Spiels ein.
Foto: Fabian Kratzer

KIB: Lieber Fabian, vielen Dank, dass du dir wieder Zeit für ein Interview mit uns nimmst. Nachdem wir letztes Jahr bereits über deine Single „Water“ sprechen durften, freuen wir uns nun, deine neue Single „Transition“ vorzustellen.

Fabien: Vielen Dank, dass wir wieder miteinander sprechen können.


KIB: „Transition“ erscheint am 14. Februar 2025. Kannst du uns schon vorab etwas über den Song erzählen?

Fabien: Transition ist ein Track für Solo Klavier und angereichert mit elektronischen Sounds, die alle aus dem Klavier gewonnen wurden. Wie auch schon bei Water habe ich dafür meinen Flügel als Felt-Piano präpariert, also Filze zwischen die Hämmerchen und Saiten gespannt, sodass ein ganz
intimer, naher Klang entstehen konnte. Bei Transition war es mir ganz wichtig, dass nur ich alleine am Klavier sitze und die Musik aus mir herauslasse, deswegen habe ich auch nicht mit Streichern oder anderen Instrumenten gearbeitet, wie bei meinen vorherigen Veröffentlichungen. Außerdem
erzeugen die elektronischen Klänge im Hintergrund ein Gefühl zu schweben, sich aufzulösen oder in irgendeiner Form getragen zu werden.

KIB: Der Song ist sehr tiefgründig und berührend. Woher nimmst du die Inspiration für deine Musik?

Fabien: Wenn es nicht gerade Filmmusik ist, bei der ja der Film und die Gespräche mit den Filmschaffenden als Inspiration dienen, behandle ich in meiner Musik Themen, die mir wichtig sind, die mich beschäftigen oder verarbeite Erlebnisse aus meinem Leben, so wie das auch bei Transition der Fall war. Das kann alles möglich sein, schönes, berührendes, lustiges, trauriges. Transition ist deswegen vermutlich so tiefgründig und berührend, weil ich mich in dem Track mit dem Tod meines Vaters auseinandersetze.

KIB: Was bedeutet der Titel „TRANSITION“ für dich persönlich?

Fabien: Konkret geht es um den Übergang in eine neue Lebensphase, um Akzeptanz, Loslassen und nach Vorne schauen. Wir haben ja immer in unserem Leben Übergänge in neue Lebensphasen, die unumgänglich sind. Das können sehr schöne Dinge sein, wie z.B. ein Kind zu bekommen. Das ist
dann der Übergang von der Phase „Nicht Eltern sein“ zu „Eltern sein“ und das ist ein unumkehrbarer Vorgang. In meinem Fall ist es der Übergang in die Lebensphase „Leben ohne Papa“, während ich bis dahin mein ganzes Leben die Phase „Leben mit Papa“ erlebt habe. Auf der höheren Ebene beschreibt Transition auch den Übergang meines Vaters in eine andere Form der Existenz. Unabhängig von Glauben oder Religion ist ja auch zu leben, zu sterben, Tod zu
sein oder vielleicht in einer anderen Form weiterzuleben eine Art des Übergangs.

KIB: „Transition“ ist ein sehr ruhiger und introspektiver Song. Er erinnert an Künstler wie Olafur Arnalds oder Max Richter. Siehst du dich selbst in dieser Tradition?

Fabien: Auf jeden Fall. Ich bin selbst ein Mensch, der viel nachdenkt und selbst-reflektiert und möchte mit meiner Musik für Andere auch diesen Raum schaffen, sich mit sich selbst zu beschäftigen und in unserer hektischen, sich ständig verändernden Welt auch Mal Ruhe zu finden und durchzuatmen.

KIB: Was denkst du, und was wünscht du dir, was der Song bei den Zuhörern bewirkt?

Fabien: Ich denke, dass der Song zum Nachdenken anregen wird und wünsche mir, dass er den Zuhörenden eine kurze Auszeit vom Alltag schenkt, einen Moment zum Innehalten und Kraft schöpfen. Und ich hoffe, dass er denen, die selber gerade in einer Übergangsphase befinden, ganz
egal, in welcher, die Kraft und den Mut gibt, Loszulassen, zu Akzeptieren und nach vorne zu schauen.

Hier ist eine Bildbeschreibung für das Foto: Nahaufnahme der Hände von Fabian Kratzer beim Klavierspielen. Die Finger berühren sanft die Tasten, während das warme, goldene Licht die Szene stimmungsvoll in Szene setzt. Die Reflexionen auf den glänzenden Tasten verleihen dem Bild eine besondere Tiefe und Ästhetik.
Foto: Fabian Kratzer

KIB: Du bist nicht nur Musiker, sondern auch Komponist für Film und Fernsehen. Wie beeinflusst diese Arbeit deine Musik?

Fabien: Ich kann das eigentlich nicht voneinander trennen. Als Filmkomponist erzähle ich Geschichten, erschaffe Welten und helfe den Filmschaffenden, ihre kreative Idee und Vision zu verwirklichen. Wenn ich Musik fernab der Filmwelt schreibe passiert genau das gleiche, bloß dass dann eben die Inspirationsquelle nicht der Film, sondern etwas anderes ist. Oder man könnte es auch anders beschreiben: Durch die Filmmusik habe ich gelernt, Geschichten über das reine Hörerlebnis zu erzählen.

Kultur im Blog: Du bist für deine Musik zur iEmmy-nominierten Serie „GONG! Mein spektakuläres Leben“ für den Deutschen Filmmusikpreis nominiert. Herzlichen Glückwunsch dazu! Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Fabien: Vielen Dank! GONG! war ein außergewöhnliches Projekt und die Nominierungen haben viele Türen geöffnet. Ende März werde ich die Filmmusik zum fränkischen Krimi Todsicher veröffentlichen und
dann über das Jahr hinweg alle weiteren Singles meiner EP Elements, die im letzten Jahr nach Water pausieren musste. Außerdem spiele ich zusammen mit einem tollen Streicherensemble meine eigenen Stücke und eine Auswahl meiner Filmmusiken auf Konzerten. Ende des Jahres möchte ich auch den dritten Teil meiner Romantrilogie „Im Schatten des Lichts“ veröffentlichen und
jeden Monat erscheint außerdem einen neue Folge meines Podcasts FKM Artist Feat., in dem ich Kreativschaffende vorstelle und über unsere gemeinsamen Projekte plaudere.

KIB: Lieber Fabian, vielen Dank für das interessante Gespräch. Wir wünschen dir viel Erfolg mit deiner neuen Single „Transition“ und deiner EP „Elements“!

Fabian Kratzer: Das gebe ich gerne zurück. Vielen Dank für eure Zeit

Mehr zu Fabian Kratzer Transition erfahrt Ihr auf seiner Homepage.

Foto: Fabian Kratzer

Fabian Kratzer Transition: So heißt die neue Single des Musikers. Wir haben ein sehr persönliches Interview geführt.

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