Zum Inhalt springen

i-plakat

Oakhands The Shadow of your Guard Receding

Oakhands beweisen mit ihrem zweiten Album "The Shadow of your Guard receding", dass authentischer Hardcore-Emo-Punk nicht mehr aus den Staaten kommen muss.
Die Erben des „Sturm und Drang“

Goethe und „Post-Hardcore“ mag im ersten Moment nach einer gewagten Mischung klingen, ihr „Kampfscherei“ fasst jedoch Inhalt und Klangästhetik von Oakhands treffend zusammen. Das Konzeptalbum der Münchner Band geht voll auf: Die hoch-emotionalen und tiefgründigen Themen der einzelnen Songs werden befeuert durch den jungen, treibenden Indie-Post-Hardcore-Sound von Oakhands. Dass Emo der 2000er einen nennenswerten Einfluss auf die Stilentwicklung hatte, versuchen sie gar nicht erst zu überspielen. Schließlich gibt es auch keinen Grund dazu, Oakhands verpacken ihre Lyrics in kunstvolle, verkopfte Tracks ohne dabei kitschig zu werden oder uns ein weiteres Werk über eine ausufernde Teenie-Depresssion zu liefern. Die Titel und ihre zugehörigen Musikvideos lassen meist einiges an Interpretationen offen, und verheddern sich deshalb nicht in ihrer Message und Sinnsuche. Das Konzeptalbum handelt von verschiedenen Emotionen in unserer Gefühlswelt, ohne uns mit bedeutungsschweren Phrasen zu bombardieren.

Musik von Fans für Fans

Die Musik ist gerade für Emo- und Punk Fans sehr niedrigschwellig, konfrontiert  jedoch über die Laufzeit von elf Tracks mit echten, unmittelbaren Gefühlen und einem hochpoliertem Sound. Der kristallklaren Produktion hört man an, dass Fans am Werk waren. Jedes Riff, jedes Shouting ist in perfektionierter Abstimmung da wo es sein soll, immer perfekt gemischt, clean, modern. Der Sound hat Power, ohne an irgend einem Punkt zu sehr zu scheppern oder gar undefiniert zu sein.

Warum „The Shadow of your Guard Receding“ keine Lyrics bekommt

„we heavily believe that any interpretation of our texts is valid. There definitely is tons of meaning in what we sing and how we sing it, and we’ll gladly talk to anybody wanting to talk about it. But we won’t tell you what to feel when listening to our songs.“ schrieb die Band einmal auf Facebook. Und das trifft den Kern von Oakhands, eben Authentizität, recht gut, schließlich veröffentlichen sie ihre Texte nicht. Mit voller Absicht, denn jeder soll sein eigenes Fazit aus ihrem Werk ziehen.  Unseres lautet: Authentischer Emo-Punk Sound muss 2020 nicht mehr aus den Staaten importiert werden. Die Münchner Musiker von Oakhands schaffen es, emotionalen Hardcore-Emo-Punk ohne Kitsch zu machen. Tiefe Texte ohne hohle Phrasen. Und vereinen nebenher Genres zu einen kristallklaren Rock-Sound  ohne Kompromisse.

Alle Online-Kulturangebote findet ihr in unserer neuen Kategorie Digitale Kunst!

Foto: Denis Klausmann Oakhands the Shadow of your Guard receding

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert