Wie wir gestern durch eine Pressemitteilung erfuhren, findet das 35. Münchner Dokumentarfilmfestival DOK.fest nicht wie in gewohnter Form, sondern online statt. Da der Termin (6. bis 17.Mai) aufgrund der Corona-Krise nicht Infrage kommt, und eine Verschiebung nicht möglich ist, wollen die Macher das Festival jetzt im Internet „@ home“ stattfinden lassen. Wie genau die Umsetzung aussehen soll, werden die Macher in den nächsten Wochen evaluieren und eine Online-Plttform schaffen.
Das Sagen die Macher des DOK.fest München @ home 2020
Daniel Sponsel, Festivalleiter: „Ein Festival lebt vom interkulturellen Austausch, von persönlichen Begegnungen vor Ort. Dieser Aspekt fällt für die Edition 2020 unersetzlich weg. Aber wir wollen mit dem Onlinefestival ein Zeichen setzen, dass die Kultur ein wichtiger Aspekt unseres gesellschaftlichen Austauschs und Zusammenhalts ist. Und unbedingt weiter stattfinden muss, wenn aktuell auch in anderer Form. Mittlerweile ist es weit verbreitet, Filme online zu sehen, und wir können davon ausgehen, dass das auch auf unser Publikum großteils zutrifft. Für uns als Team ist die spannende Herausforderung, dass ein Onlinefestival mehr bieten muss als ein Streamingdienst. Wir sollten nicht nur Filme zur Verfügung stellen, sondern auch eine Programmstruktur und ein attraktives Rahmenprogramm, um somit ein virtuelles Festival-Feeling zu schaffen. Darum wird es gehen, das ist unsere Aufgabe. Wir haben jetzt schon zahlreiche Zusagen von den Rechteinhaber.innen der Filme, die regulär auf dem Festival laufen sollten: Sie werden auch bei DOK.fest München@Home 2020 dabei sein. Ich habe das Gefühl, die Branche rückt jetzt noch mehr zusammen. Vor allem danken wir unseren beiden wichtigen Förderern, dem Bayerischen Digitalministerium und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, dass sie uns bei diesem neuen Weg solidarisch zur Seite stehen.“
Ein wichtiges Zeichen für die Kultuszene
Dass das Dok.fest München@Home 2020 stattfindet, ist unserer Meinung nach ein großer Gewinn. Vor allem für die verschiedenen Filmschaffenden, die ihre hart erarbeiteten Werke präsentieren wollen. Zudem liefert die Online-Umsetzung auch die Möglichkeit Hintergründe und Produktionsgeschehen gut aufbereitet zu veröffentlichen. Zwar kann wie gesagt die soziale Komponente in diesem Jahr nicht stattfinden. Doch gerade die innovative Problemlösung in diesem Jahr könnte künftig einen enormen Mehrwert (nicht nur) für das DOK.fest bedeuten. Denn die digitalen Lösungen, die jetzt geschaffen werden, können auch in den kommenden Jahren als zusätzliche Angebote Filmfans im Internet erreichen. Darüber hinaus ist die Online-Umsetzung ein wichtiges Zeichen, dass auf Kunst und Kultur auch in diesen Tagen nicht verzichtet werden muss.
Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales: „Das DOK.fest München wird dieses Jahr als digitales Festival stattfinden. Die Corona-Pandemie zwingt uns, dass wir neue Wege gehen. Das persönliche Treffen, das Gemeinschaftserlebnis lässt sich so zwar nicht ersetzen. Die Digitalisierung ermöglicht es uns aber, das Festival trotzdem durchzuführen. Wir können die besonderen Umstände in diesem Jahr aber dafür nutzen, Erfahrungen zu sammeln. In den kommenden Jahren können wir mit digitalen Zusatzangeboten das DOK.fest München noch attraktiver und moderner gestalten. Und uns so neue Zuschauergruppen erschließen. Ich danke allen Beteiligten, dass sie bereit sind, auf diese Herausforderung zu reagieren.“
Wir freuen uns auf die Online-Ausgabe des Dok.fest und halten auch natürlich weiterhin auf dem Laufenden.
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Dok.fest home München
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