„Das Kitsch“ ist ein Augsburger Trio, das nach so viel mehr klingt, als die Drei-Mann-Band aussieht, die da auf der Bühne steht. Man schaut, hört und ist erstaunt, dass nicht etwa die andere Hälfte der Band nicht gekommen ist, und der Sound auch nicht aus irgendeiner Buchse scheppert. Dafür gehen der Groove straight in den Körper und die Lyrics pfeilgrade ins Gemüt. Am 22. Oktober 2021 veröffentlichen „Das Kitsch“ ihr Album „Teer und Federn“ auf Vinyl.
Mit dreistimmigem Gesang, geladenen Synthesizern und achselzuckend würdigt das Kitsch die abgedroschenen Momente des Lebens: Die große Verliebtheit, das leidige Aus und das manchmal ätzende, öfter absurde, zu selten perfekte, aber immer bewegte Dazwischen. Und natürlich das große Ganze, das auch irgendwie wieder gut ist, sobald man nur genug
Schaumwein konsumiert hat.
Nach dem entwaffnend kitschigen Erstling „Komm mal klar“ laden Martin Schenk (Gesang / Gitarre), Niklas Rehle (Bass) und Simon Kerler (Schlagzeug) nun auf einen düster-heiteren Schwarz-Weiß-Ball. Dort herrscht opulente Weltuntergangsstimmung, und wenn die Girokarten gezückt werden, ist das Ende der Welt für eine Nacht in Berlin vergessen. Jazz, Rock’n’Roll, Funk, alles verschwimmt im Rausch, zwischendurch Hand Claps.
Vereint werden die lustigen, schrecklichen, schönen und traurigen Gesten, den Überschwang und den Verdruss. Jeder Song, schwarz oder weiß, ein alter Abgrund, ein neues Plateau.
Hier mal reinhören – und schauen: „Federn“ mit spektakulärem Musikvideo.