„Mandrax Queen“ aus Bamberg arbeiten momentan an ihrem zweiten Album „Back to Maybe“. Die gleichnamige Single ist am 04. Juni 2021 erschienen.
„Mandrax Queen“ gibt es seit 2012. Neben dem ersten Album Homeboy (2019) liegen vier EPs (2013, 2014, 2015, 2016) vor. Das Trio begann als Stoner-Funk-Combo und spielt inzwischen Alternative-Indierock, der gerne wavet und glitzert. Mandrax Queen war zu Nicht-Pandemie-Zeiten deutschlandweit auf Tour und wurde als Detektor FM Band des Monats ausgezeichnet. Die Single „All Together Now“ (2019) wurde bereits über eine viertelmillionen Mal gestreamt.
Wir haben im Interview mit Michi von „Mandrax Queen“ über die Band und ihre Musik gesprochen.
Wie habt ihr euch kennengelernt und wie ist Mandrax Queen entstanden?
Wir kennen uns noch aus der Schulzeit und haben damals schon in unterschiedlichen Kombinationen miteinander Musik gemacht. Nach der Schule haben wir dann erst mal in verschiedenen Städten gelebt, sind aber alle drei relativ bald wieder nach Bamberg zurück gekommen – zum Teil sogar wegen der Band, die seit Anfang 2012 während diverser Wochenend-Jam-Sessions langsam Form angenommen hatte.
Was wollt ihr mit eurer Musik bei den Hörern auslösen?
Gefühle, haha. Das klingt vielleicht erst mal albern – tatsächlich liegt darin für mich aber der Sinn von Musik: Emotionen in Songs packen, Stimmungen erzeugen, Emotionen beim Hörer auslösen. Wie genau ein Song gemeint ist, finde ich dabei ziemlich zweitrangig, eine Diskrepanz zwischen Intention des Künstlers und Emotion beim Hörer ist völlig normal. Jeder Hörer hat ein Recht auf seine eigene Interpretation. Deshalb finde ich es auch gar nicht so wichtig, was wir auslösen wollen – viel interessanter finde ich, was unsere Musik tatsächlich bei unseren Hörern auslöst. Und da haben mir Leute schon Geschichten erzählt, die mich wirklich glücklich und auch ein bisschen stolz gemacht haben. Zum Beispiel, dass ihnen unsere Musik Hoffnung in schwierigen Lebensabschnitten gegeben hat. Mehr kann man sich ja eigentlich kaum wünschen als Künstler.
Was verbindet ihr mit eurer neuen Single Back to Maybe?
Ich persönlich leider erst mal die Enttäuschung über alles, was in den letzten eineinhalb Jahren nicht passiert ist. Die abgesagten Konzerte, der stockende Aufnahmeprozess unseres neuen Albums und so weiter. Und die Zweifel die aufkommen können, wenn man zu viel Abstand zum Alltag bekommt. Das ständige Hinterfragen. Ich möchte aber nicht jammern – ich weiß dass es beinahe allen so oder so ähnlich erging und mir ist auch völlig klar, dass Corona vielen Leuten deutlich mehr abverlangt hat. Außerdem verbinde ich mit dem Song definitiv auch die aufkeimende Hoffnung auf ein Leben nach der Pandemie. Für mich steckt im Text auch ganz viel, was diesen Zustand beschreibt: Man hängt in der Luft, überall sind Fragezeichen und Unsicherheit – Frustration auf der einen Seite, Hoffnung auf der anderen. Was bleibt ist ein großes ‚Vielleicht‘. Das ist jetzt aber meine persönliche Interpretation, den Text hat unser Sänger Fabi geschrieben.
Wie wird sich euer kommendes Album anhören?
Definitiv moderner als unser letztes Album ‚Homeboy‘, auf dem wir ganz bewusst eine Achtziger-Klangästhetik mit viel Hall und so weiter erzeugt haben. Das kommende Album wird deutlich trockener und direkter klingen, mehr wie unsere alten EPs. Eine große Parallele zu ‚Homeboy‘ sehe ich aber dennoch – und zwar in Bezug auf das Songwriting: Wir haben es meiner Meinung nach wieder geschafft, sehr kompakte Songs zu schreiben. Früher haben wir oft Lieder geschrieben, bei denen sich innerhalb eines Songs von Part zu Part die Stimmung schlagartig ändert. Als würde man durchs Fernsehprogramm zappen oder so. ‚Homeboy‘ war dann schon ein krasser Gegensatz, da tendenziell das ganze Album eine durchgehende Stimmung hat. Auf ‚Back to Maybe‘ hat jeder Song seine eigene, durchgehende Stimmung – das Album im Ganzen wird aber deutlich abwechslungsreicher und bunter ausfallen.
Beschreibt euren Sound in drei Worten!
Catchy Alternative Rock.