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Beste Kamera

Erstmals wurde der ARRI AMIRA Award auf dem DOK.fest für die beste Kameraführung verliehen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ging an den Kameramann Ernesto Pardo für seine Leistung bei dem Dokumentarfilm TEMPESTAD.

„Bei Filmfestivals stehen Regisseure und Schauspieler im Rampenlicht, die Arbeit des Kameramanns oder der Kamerafrau wird oftmals nicht oder zu wenig gewürdigt“, sagte ARRI-Geschäftsführer Stephan Schenk bei der feierlichen Preisverleihung in der HFF München. „Diese liegt uns bei ARRI aber natürlich in besonderem Maß am Herzen. Gerade im Dokumentarfilm ist die Kameraarbeit in hohem Maße entscheidend dafür, was wir sehen oder eben nicht sehen. Insofern ist der ARRI AMIRA Award eine logische Konsequenz und wir freuen uns, dass er in diesem würdigen Rahmen verliehen wird.“ Festivalleiter Daniel Sponsel bedankte sich beim Preisstifter:„Oft müssen Kameraleute unabhängig vom Regisseur Entscheidungen treffen und Verantwortung für den Film übernehmen, inhaltlich und ästhetisch. Dass ARRI ihre Leistung mit diesem Preis würdigt, finde ich großartig.“

Der mexikanische Film TEMPESTAD erzählt die Geschichte einer jungen Mutter, die verschleppt und inhaftiert wurde. Die Kamera von Ernesto Pardo zeigt die 2.000 Kilometer lange Rückreise der Mutter zu ihrem Sohn. Nur ihre Stimme führt durch den Film, sie selbst ist kein einziges Mal zu sehen. Der Film von Tatiana Huezos wirft einen Blick auf Mexiko und auf die totale Hilflosigkeit der Bürger gegenüber einem Staat, in dem die Grenze zwischen Ordnung und Verbrechen verschmilzt.

„Die herausragende Kameraarbeit von Ernesto Pardo öffnet dem Zuschauer Raum für Assoziationen zu dem Unfassbaren und doch Geschehenen“, schrieb die Jury in ihrer Begründung. „Die scheinbar einfachen und konkreten Bilder erzeugen durch ihre selbstverständliche Nähe und Intimität zu den fremden Frauen ein Vexierspiel zwischen Traum, Alptraum und Wirklichkeit. Ein intensiver und berührender Film, in dem die Erzählung und die Bilder sich nicht decken und doch intensiv ineinander verschränken.“ Zur Jury gehörten Regisseur und Kameramann Richard Ladkani (Malaika Pictures), Filmemacherin Marieke Schroeder (Thali Media GmbH), Produzentin Dagmar Biller (Tangram International), Produzentin Nicole Leykauf (Leykauf Film) sowie Kameramann und Regisseur Sven Zellner.

Das DOK.fest geht noch bis zum 15. Mai 2016. Infos und VVK findet Ihr zudem unter http://bit.ly/1UxjVUO